Monatslosung Oktober 2024

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind,
seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Altes Testament – Klagelieder 3,22+23   (Lutherübersetzung)

Jeremia klagt in dem Text vor unserer Stelle ganz ungeschminkt und mit bildgewaltigen Worten sein Leid vor Gott.

Er musste die Zerstörung des Tempels 587 v. Chr. und die Verbannung nach Babylon voraussagen und miterleben. Gott will damit seinem Volk klarmachen, dass eine Grenze erreicht ist, dass er es ernst meint mit seinen Geboten.

Jeremia ist sich sicher, dass Gott weiterhin zu seinem Volk steht –  er hält an Gottes Güte fest, mitten im Leid.
Das ist die hohe Kunst im Gebet, auch heute noch:
mitten im Leid, Gott zu loben, auf seine Hilfe und Barmherzigkeit weiterhin felsenfest zu vertrauen.

Impuls

Gott auch loben, wenn die Gefühle was Anderes sagen.
Da braucht man manchmal Hilfe von Glaubensgeschwistern.
Oder man geht in den Christus Pavillon: Die Klagekammer „Wunde“ liegt genau neben der „Herrlichkeit“, da kann man hin- und herwechseln.

 

Predigt von Pfarrer Philip Kampe über den Michaelistag.

 

 

Hier geht es zur Predigt

Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden
und Fisch darauf und Brot.
Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl!

Johannes 21,9+12

Sr. Miriam:
Letzte Woche ist mir immer wieder dieses Gebet von
der Hl. Teresa von Ávila in den Sinn gekommen:

Herr der Töpfe und Pfannen …
Mache mich zu einer Heiligen,
indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche.
Nimm an meine rauhen Hände,
weil sie für Dich rauh geworden sind.
Kannst Du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen,
der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne? …

Mein Morgengebet habe ich in die Nacht gesprochen
zur Ehre Deines Namens.
Ich habe es im voraus gebetet für die Arbeit des morgigen Tages….
Erinnere mich an alles, was ich leicht vergesse;
nicht nur um Treppen zu sparen,
sondern,
dass mein vollendet gedeckter Tisch ein Gebet werde….

Impuls

Jesus mit hinein nehmen in unsere langweiligsten, nervigsten Alltagsroutinen – Gott ehren und Menschen segnen durch mein normales, unspektakuläres Tun – was sind deine Töpfe und Pfannen?

 

 

Predigt von Pfarrer Philip Kampe über Galater 3,26-29

 

 

Hier geht es zur Predigt

Inspiriert vom heutigen Lehrtext in den Herrenhuter Losungen:
Petrus will auf dem Wasser gehen genauso wie Jesus – und sinkt…

Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen,
hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus?
Warum hast du gezweifelt?«

Matthäus 14,31

Sr. Miriam erzählt:
Mir ist dazu etwas eingefallen, was ich mal auf einem Seminar gelernt habe:

Gesagt … ist nicht… gehört.
Gehört … ist nicht …verstanden.
Verstanden… ist nicht …einverstanden.
Einverstanden… ist nicht …angewandt.
Angewandt… ist nicht… beibehalten.

Es braucht Zeit, Geduld und Beharrlichkeit bis wir neues Denken und Handeln verinnerlichen.
Das war damals so und das ist heute so. Vielleicht tröstet das ein bisschen, wenn wir genervt sind von uns selbst oder von anderen.

Impuls

Habt ihr bemerkt, was da auch noch steht ?!
»Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen und hielt ihn fest«

Ich will mich inspirieren lassen von Petrus, der den Mut hatte etwas zu wagen,
was schief gehen könnte, in der Gewissheit, dass Jesus uns ganz sicher festhält wenn wir nach seiner Hand greifen.

 

Predigt von Pfarrer Philip Kampe über Psalm 16.

 

 

Hier geht es zur Predigt

Sr. Miriam erzählt:

Ende August war ich pilgern. „Die Seele geht zu Fuß“, heißt es.

Das merke ich immer wenn ich mich auf das Schritttempo einlasse.
Die Gedanken fließen und kommen gleichzeitig zur Ruhe.

Mich begleitete folgendes Gebet:

Gott, öffne mir die Augen,
mach weit meinen Blick und mein Interesse,
damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.

Gott, öffne mir die Ohren,
mach mich hellhörig und aufmerksam,
damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.

Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz,
das sich Deinem Wort und Deiner Treue überlässt
und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.

Gott, ich weiß, dass ich nur lebe,
wenn ich mich von Dir rufen und verwandeln lasse.
Amen.

Das Gebet wird Ignatius von Loyola aber auch Willi Lambert zugeschrieben.

Gebetsimpuls:

Wo in meinem Leben brauche ich diesen Mut, Veränderung zuzulassen?
Wo brauche ich dieses Vertrauen,
dass Gott mich durch eine Situation führt, die ich selber nicht abschätzen kann?
Bitte Gott konkret um Hilfe.

 

Predigt von Pfarrer Philip Kampe über Matthäus 6,25-34

 

 

Hier geht es zur Predigt

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr,

und nicht auch ein Gott, der ferne ist? Jeremia 23,23 

Ja, es ist schön, die Nähe Gottes zu spüren. Und: Ja, es ist schwer, die Ferne Gottes auszuhalten. Auch Jesus kannte diesen Schmerz. Er schrie am Kreuz: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Damit nicht zu vergleichen und doch ist es für mich kleinen Menschen, sehr viel was Gott mir in den letzten Jahren zugemutet hat. Ich sage ihm: Es ist genug. Aber er ist andrer Meinung. Und ich bleibe dennoch an ihm.
Ich kann nicht anders. Und ich staune: meine Wurzeln dringen weiter in die Tiefe und auch die Momente der Freude und der Geborgenheit bekommen mehr Tiefgang.

Geheimnis des Glaubens?

Impuls

Wohin gehe ich, wenn ich mich verloren und verlassen fühle? Auf wen schaue ich, wenn ich in schweren Nöten bin?
Gibt es dieses „Dennoch-bleibe-ich-an-dir!“ in meiner Seele?