Sr. Miriam kommentiert die Monatslosung:

Unterdrückt die Fremden (Flüchtlinge) nicht, die bei euch leben…

3.Mose 19,33

„… sondern behandelt sie wie euresgleichen. Liebt sie wie euch selbst, denn auch ihr seid Fremde in Ägypten gewesen! Ich bin der HERR, euer Gott.“
Ein Gesetz aus dem Alten Testament. Ein steiles Wort, gerade in unserer Zeit mit allen Herausforderungen, was die Menge der Flüchtlinge angeht.
Aber hören wir es trotzdem!
Viele von uns haben selber Flüchtlingsgeschichten, z.B. aus dem zweiten Weltkrieg, in unseren Familien.
Und, Jesus sagt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!“

Matthäus 25, 40

Impuls

Lasst uns in aller Bedrängnis und realem Handlungsbedarf, was die Menge der Flüchtlinge angeht, die persönliche Begegnung und Hilfeleistung für Einzelnen nicht scheuen oder vergessen.

Vater unser im Himmel – Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.
Amen.

Matthäusevangelium 6,9-13

Die Jünger wollten beten lernen und Jesus lehrte sie das Vaterunser.
Mit diesen Worten ehren wir unseren Gott und bitten um das, was wir zum Leben brauchen: Brot und befriedete Beziehungen.

Jesus weiß, wie schwer das immer wieder für uns ist: mit einander in Frieden zu leben. Gerade wenn wir total verschiedene Meinungen haben.
Es ist schwer, zu erkennen und zuzugeben wenn wir aneinander schuldig geworden sind. Und wahrscheinlich hat Jesus genau deshalb dieses Gebet
als Gemeinschaftsgebet formuliert, um uns daran zu erinnern, dass wir immer nur als Gemeinschaft überleben können.

Impuls von Sr. Miriam:

Im Vaterunser sind sieben Bitten. Nimm eine Bitte für jeden Tag dieser Woche und bete ausführlich nur diese eine Bitte. Was fällt dir dazu ein?
Welche Assoziationen kommen dir aus deinem Alltag?

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.    

Römer 12,12

Das heißt für mich, Sr. Miriam, soviel wie:

Genieß den Augenblick, auch wenn noch nicht alles fertig und perfekt ist. Suche ganz bewußt das Schöne und Hoffnungsvolle in deiner Umgebung. Lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage.  Vertrau Gotts Plan, auch wenn Du ihn noch nicht verstehst. Halt durch, wenn es mal nicht so läuft. Lass dich nicht durch Sorgen niederdrücken. Sing gegen die Angst. Bleib mit Gott im Gespräch und lade deine Sorgen immer wieder bei ihm ab. Vertrau Gottes Hilfe, die kommen wird. Hol dir Gebetsverstärkung wenn nötig.

Impuls

Nimm den Satz mit in deine Woche.

Foto: Ines und Martin Schorcht

Als Jesus das merkte, war er empört: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn Menschen wie ihnen gehört Gottes Reich. 

Markus 10,14

Gabriele Scheid erzählt:

Granny,
sagte das kleine Mädchen zu mir und ihre großen Augen strahlten mich an.

Ein Glücksmoment.

Granny, ist ein liebevolles, englisches Wort für eine Großmutter.

Es war schon viele Jahre mein Wunsch, Kindern in einem Kindergarten vorzulesen. Jetzt habe ich nach der Pensionierung endlich Zeit dafür.
Ich habe mir ganz bewusst einen kirchlichen Kindergarten ausgesucht. Mit Kindern aus allen Schichten und aus vielen Nationen.
Diese bunte Mischung mag ich. Und die Kinder mögen es, wenn ich ihnen Bilderbücher vorlese, spiele und singe.

Gott schafft Raum für Neues in meinem Leben.

Impuls

Wir Menschen brauchen und suchen Sinn,
gerade wenn wir älter werden – wir haben noch viel zu geben.
Und das Wunderbare: Wenn wir Sinn-volles geben, kommt etwas ins Fließen. Wir geben und gleichzeitig empfangen wir. Am Ende sind wir alle Beschenkte.

Kennst du das auch? Wo schenkt Gott Raum für Neues in deinem Leben?

Du tust mir kund den Weg zum Leben

Psalm 16,11

Einmal ging ich an den Scherben-Fenstern des Christus-Pavillons vorbei und sie erinnerten mich an das Zitat von Blaise Pascal:

»Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie IHM ganz überlassen.«

und bei der aktuellen Monatslosung dachte ich daran. Wie viel Kraft verschwenden wir dabei, immer alles zu beurteilen bei uns und anderen. Wie wäre es, wenn wir anstelle uns innerlich zu verstecken, zu verteidigen oder zu rechtfertigen, zu Gott laufen würden?! Uns in seiner Liebe bergen und unser Leben mit SEINEN Augen sehen lernen.

Impuls  

»Das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit«

von Ignatius von Loyola kann ein Anfang dazu sein. Die Anleitung für dieses Abendgebet steht im Internet.

Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 

2.Timotheus 1,7

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.

In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.

In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“    

Viktor Frankl,
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Holocaust – Überlebender

In seinem Buch „…trotzdem ja zum Leben sagen!“ von 1946, argumentiert Frankl auf der Grundlage seiner eigenen  Erfahrungen, dass wir das Leiden nicht vermeiden können, aber wir können wählen, wie wir damit umgehen,
einen Sinn darin finden und mit einem neuen Ziel voranschreiten

Impuls

Heute ist der offizielle Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus.
Vielleicht gibt es ja eine Veranstaltung, zu der ihr gehen könnt oder es ergibt sich ein Gespräch mit jemanden…

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte… Vers 4

Zum Führen und Hüten nutzten die Hirtenjungen den langen Stab,
zum Verteidigen den Stecken, wir würden eher Knüppel dazu sagen.
Von klein auf übten sie, diesen so präzise zu werfen, dass sie damit wilde Tiere treffen und verjagen konnten.
Auch wir sollen lernen und unermüdlich üben, den Knüppel zu werfen. Jeder von uns hat innere Feinde, die es zu verscheuchen gilt.
Für mich heißt das: Gottes Wahrheiten für mein Leben kennenzulernen, laut auszusprechen und die Lügen, die unsere inneren Dämonen uns auftischen, immer wieder zu entmachten und nach und nach mit Gottes Liebe zu ersetzen.

Impuls

Sr. Miriam meint dazu: Wichtig scheint mir,
zu akzeptieren, dass wir immer wieder werfen müssen und
rechtzeitig zu erkennen, wenn wir nur davon reden, es aber nicht ernsthaft tun!

Prüfet alles …. und das Gute behaltet.

1.Thess 5,21

Gabriele Scheid erzählt:
Am 2.Januar ging ich – Pfarrerin im Ruhestand- zur Taizé-Andacht und eine Mitbeterin schwärmte von einem schönen Gottesdienst zur Jahreslosung.
Ups, merkte ich, wie heißt denn die Jahreslosung?
Zum ersten Mal wußte ich es nicht.

Sie antwortete: Prüft alles, das Beste behaltet.
Nee, rief ich spontan, das stimmt nicht! Das Gute behaltet!

Das ist was ganz anderes!
Das Beste?? Das ist anstrengend! Das Gute genügt!

Impuls

Das neue Jahr liegt offen und unverbraucht vor uns. Wir dürfen hineingehen. Ohne Angst.
Gottes heiligem Geist vertrauen.
Vieles wird uns begegnen. Schau es an, prüfe alles ohne Vorurteile.
Und dann behalte das Gute für dich.
Mach dir nicht so viel Stress mit „besser“ oder noch mehr mit „am besten“.
Das Gute ist gut genug.
Aufatmen und sich öffnen für das neue Jahr. Lass dich überraschen – von Gott!

die Jahreslosung 2025

Prüft alles und behaltet das Gute!

1.Thessalonicherbrief 5,21

Sr. Miriam überlegt, was dieser Satz für uns als ganz verschiedene Menschentypen bedeuten könnte:

Für die Vorsichtigen: es ist wichtig, die Probleme zu benennen und Alternativen auszuloten, aber schaut v.a. auf das Positive. Habt den Mut, anzufangen!
Für die, die sehr schnell lospreschen: haltet einen Moment inne, gebt dem Heiligen Geist eine Chance, sich zu melden.
Für die, die das Altbewährte lieben: habt den Mut, gewohnte Vorgehensweisen zu überprüfen und euch auf neue Ideen, die Gottes Geist euch oder anderen eingibt, einzulassen.
Für die Entmutigten: Gebt nicht auf, es gibt Gutes zu entdecken!

Impuls

Ich wünsche Euch allen eine gesegnetes neues Jahr.
Ich wünsche Euch diesen Mut und diese Hartnäckigkeit in allen Herausforderungen, die kommen werden, das Gute zu suchen – Gott zu suchen und euch beschenken zu lassen durch seine Liebe, seine Hilfe und die Kraft, die uns durch ihn zufließt. Wohin wir auch gehen … Gott ist schon da.

Eure Schwester Miriam

Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm:
Zachäus, steig eilend herunter;
denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. 

Lukas 19,5

Wie geht es Dir mit dieser Ansage?

Zu manchen Zeiten würde ich erst einmal fieberhaft überlegen, wie es gerade aussieht bei mir zuhause… ob es unordentlich ist und ich überhaupt etwas im Kühlschrank habe …

… ich bin mir sicher, Jesus würde sich nicht an meiner Unordnung stören, er würde den Kram, der auf dem Stuhl liegt, beiseite schieben und sich einfach hinsetzten oder mit mir zusammen abwaschen und dabei intensiv und ehrlich reden, wie man oft nur in der Küche redet … und dadurch würden Dinge sich ordnen und zurechtrücken und mit Hoffnung füllen, mal mit Tränen, mal mit Lachen.

Impuls

Übermorgen beginnt ein neues Jahr
und ein persönlicher Jahresrückblick steht an.
Stell dir vor, Du stehst mit Jesus in der Küche und redest mit ihm über dein Jahr…

Sr. Miriam fragt Rike, die letztes Jahr im Kloster ihr BFD gemacht hat:

Was machst du, damit für Dich Weihnachten wird?

– Nichts…?!

Bis vor kurzem hätte ich wohl gesagt: Ach egal, wir können es auch ausfallen lassen. Unzählige Traditionen – Wo ist der Bezug zu meinem Glauben?

Bis ich letztes Weihnachten im Kloster Volkenroda war. Bei Menschen, deren Traditionen wirklich mit Glauben gefüllt sind…und dabei plötzlich gespürt habe, dass Jesus mich persönlich meint. Dass das Kind in der Krippe gekommen ist, um MIR Verbindung mit Gott zu ermöglichen.

Ich pflege immer noch keine Weihnachtstraditionen. Aber für mich ist es nicht mehr ein Fest leerer Traditionen, sondern ein Fest darüber, dass Jesus in meinem Herzen lebt.

Impuls

Wir feiern nicht einfach so, wir feiern Jesus, der sich für uns klein gemacht hat und sich tagtäglich mit uns Beziehung wünscht.

Welche Traditionen dienen deiner Beziehung zu Jesus? Wo begegnest du ihm in dieser Zeit?

„Brich an du schönes Morgenlicht und lass die Himmel tagen… und letztlich Frieden bringen.“

evangelisches Gesangbuch Lied 33

Sr. Miriam fragt David Grenzing, den Musikreferenten des Klosters, was ihn in der Advents- und Weihnachtszeit beschäftigt:

Ich mag Weihnachten. Ich mag die Lichter in der frühen Dunkelheit und die alten Lieder. Ich mag die Aufregung meiner Kinder auf die Geschenke und meine Familie wiederzusehen.

Es ist an Weihnachten aber auch immer kalt und dunkel, es gibt immer die gleichen Traditionen und bei all dem Chaos in der Welt vergeht einem die Freude. Ich glaube, es geht immer um das &. Gerade an Weihnachten. Wir feiern Frieden auf Erden & die Welt ist in Aufruhr. Beziehungen sind oft kaputt & wir feiern Gottes Frieden bei den Menschen. Traditionen und Lieder sind immer gleich & ich freue mich jedes Jahr wieder darauf.

Impuls:

Wo bist du vom & herausgefordert?
Und wie schaffst du es die Spannung im & auszuhalten?

Wie ich auf Weihnachten zugehe“, fragt Sr. Miriam und schickt dieses Foto.
Gabriele Scheid antwortet mit einem Lächeln: „Ich staune über Gott, weil das Foto zu einem Traum passt und mir auf einmal dieses Adventslied einfällt.“

Es kommt ein Schiff geladen bis an sein‘ höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs‘ Wort.
Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein teure Last; das Segel ist die Liebe, der Heilig‘ Geist der Mast.

Evangelisches Gesangbuch 8 Vers 1+2

Ich lasse mich ein auf das Kirchenjahr.

Die Bilder, die Lieder, die Texte und die Überraschungen, die Gott für mich vorbereitet hat. Esel und Schiff, von diesen beiden Symbolen lasse ich mich in diesem Jahr im Advent leiten.

Gott schenkt Maria den Esel, der sie trägt und den anderen Esel ;-), der bei ihr bleibt, der sie nicht allein lässt, obwohl die Umstände Marias schon sehr merkwürdig sind für ihn.

Gott mutet uns manchmal echt was zu und dann sorgt er gleichzeitig so liebevoll für uns. Und führt uns auf seine verborgene Weise an die Orte, die ihren Sinn in sich tragen… wie bei Maria…

Impuls

Lass dich ein auf diesen Advent. Suche heilsame Orte für dich. Spüre den Liedern und Texten nach, die dir begegnen (z.B.) in Andachten, Gottesdiensten. Lass dich überraschen von dem, was Gott dir schenken will.

Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!

Jesaja 60,1

Unser Licht kommt. Wie Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem erwarten wir die Geburt von Jesus jedes Jahr neu im Advent. Jeder von uns auf ganz unterschiedliche Weise. Elke Möller durchs Krippenbauen: „Unser Kloster-Krippenweg stellt dieses Jahr die „Akteure“ der Weihnachtsgeschichte vor. Engel, Hirten, Weise Schriftgelehrte, Herodes, Zacharias, Elisabeth, Simeon – und andere.
Sie stehen brav hinter beleuchteten Fenstern. Aber hier ist die Heilige Familie aus dem Rahmen getreten, unterwegs im Kloster, draußen. Sie wird vielleicht bei Dir anklopfen.

Impuls
Wie gehst Du mit unangemeldetem, ungeplanten Besuch um? Bist Du bereit IHN zu empfangen?“
Lass Dich anstecken von Elkes Leidenschaft:
entweder auf unserem Kloster-Krippenweg (genaueres in unserem Veranstaltungskalender) oder auf Instagram: Krippenelke

Geschwister, ihr seid zur Freiheit berufen! …. dient einander in Liebe.

Galater 5,13  – der heutige Lehrtext aus den Herrenhuter Losungen

Sr. Miriam erzählt von ihrem besonderen Wochenende im Kloster:

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich ein Clown:
im Seminar von Benji Wiebe, dem Hoffnungsclown:

Die Clownerie hilft uns, die Welt mit einem Schmunzeln zu betrachten.

Wir hatten die Freiheit, zu spielen und über uns selbst zu lachen.
Es ist befreiend, nicht alles so ernst zu nehmen. Wir hatten die Freiheit, ja sogar den Auftrag (!), zu Scheitern – weil ich als Clown immer ein Problem habe, mit dem ich (erst einmal) nicht klar komme.

Wir dienten einander und unserem Publikum durch den Mut zur Verletzlichkeit und ich war fasziniert, von den einfachen Mitteln und der großen Wirkung, die sie hatten…

Impuls

Etwas Gewöhnliches auf unerwartete Weise tun…

die Welt immer wieder mal aus Kinderaugen und mit Kinderlogik betrachten…
viel Spaß beim Ausprobieren!